Das Problem:
Der deutsche „Bürokraten-Dschungel“ ist wohl jedem nur zu gut bekannt. Selbst für die dem Bürger unstrittig zustehenden Leistungen sind unzählige Behördengänge und langwierige Formalitäten notwendig. Das macht das Ganze selbst für einen deutschsprachigen Menschen, der die zu gehenden Schritte kennt, zu einer echten Herausforderung. Wie schwer muss daher wohl der Umgang mit dem „Amtsschimmel“ für jemanden sein, der die deutsche Sprache nicht und nur sehr eingeschränkt beherrscht, der seine Rechte und Pflichten nicht kennt, und noch nicht einmal genau weiß, wo er/sie Hilfe bekommen könnte? Asylsuchende und Flüchtlinge stehen täglich vor genau diesen fast unlösbaren Herausforderungen. Die Sprachproblematik, aufwendige und schwierige Formalitäten, die rechtliche Brisanz ihrer Situation, teilweise überfordertes Personal der Ämter und Behörden erschweren ihnen den Einstieg in das Asyl-System ganz massiv.
Eine App soll helfen:
Die Antwort auf die Frage, ob Asylsuchende denn wirklich eine spezielle App für „teure Smartphones“ brauchen, ist sicherlich berechtigt, muss aber mit einem eindeutigen Ja! beantwortet werden. Smartphones sind längst keine Luxusartikel mehr sondern Gegenstände des täglichen Lebens. Im besonderen Fall von Menschen ohne festen oder mit häufig wechselndem Wohnsitz sind Mobiltelefone außer Frage so ziemlich die einzige Möglichkeit für direkten telefonischen Kontakt, Erreichbarkeit per SMS oder E-Mail, Such-Werkzeug, Informationsquelle über aktuelle Geschehnisse und sogar die einzige Möglichkeit einer Kontaktaufnahme z. B. mit dem Heimatland. Der Spruch, dass heutzutage jeder ein Handy hat, trifft zu – auch für Menschen in Migrationssituationen, Asylsuchende und Flüchtlinge. Das hat hier nichts mit Klischee-Denken zu tun, sondern ist realistisch und hat für die Betroffenen einen rein praktischen Hintergrund.
Unser Lösungsansatz:
In Kooperation mit der Saxonia Systems AG und freundlicher Unterstützung einiger Partner entstand aus dem Wissen um diese schwierige Situation die Idee einer App, die alle für Flüchtlinge oder Asylsuchende relevanten Daten und Fakten mehrsprachig, zentral und zeitaktuell bereithält. Auf Basis von weit verbreiteten und günstig verfügbaren mobilen Geräten soll die App nicht nur Informationsquelle sondern echtes Werkzeug und echte Hilfe in der schwierigen Situation der Betroffenen anbieten. Bereits als erste Version für die Stadt Dresden auf Windows Phone umgesetzt bietet die App neben allgemeinen und rechtlichen Informationen auch Hilfen in Form von Karten und Wegbeschreibungen, Kontaktadressen und Anlaufstellen sowie viel Nützliches, um sich in Deutschland generell zurecht zu finden.
Sie möchten sich genauer über das Welcome-App-Konzept informieren? Sie möchten zum Konzept oder einem der App-Projekte konkret etwas beitragen? Sie könnten sich das App-Konzept auch als Projekt für Ihre Stadt vorstellen? Sprechen Sie uns gerne direkt an oder besuchen Sie die Facebook-Seite des Konzeptes: https://www.facebook.com/welcomeappconcept
Armin vom HeiReS-Team