So, Mittwoch der 29.07.2015 ist vorbei und Windows 10 ist offiziell veröffentlicht. Dass nicht jeder, der eine Version über das entsprechende Tool auf seinem Windows 7/8 Rechner reserviert hat, auch sofort die Möglichkeit zum Aktualisieren haben würde, war klar. Unter einer solchen Download-Last würde wohl jeder Server der Welt zusammenbrechen. Microsoft hat es aber recht geschickt gemacht, die Updates bereits am 28.07.2015 in einem versteckten Ordner namens „$Windows.BT“ auf die Rechner der für’s Update angemeldeten User mit Microsoft-ID zu verteilen. Somit entfiel für viele zumindest das erste lange Warten, was man üblicherweise kennt, und die Zeit mit dem Starren auf den Fortschrittsbalken des Downloads verbracht hat. Zwei meiner PCs sind für das Upgrade vorgesehen, und so gehörte ich zu den vielen, die am Mittwoch in aller Frühe das Windows 10 Upgrade Tool startete und mit Freude feststellte: Hurra, es kann losgehen. Ironischerweise war nur auf dem Laptop (Lenovo Z50) das Upgrade bereits freigeschaltet, obwohl auch auf dem Tablet (Acer W810) der Ordner „$Windows.BT“ mit einer vollständigen Windows 10 Installation vorlag.
So konnte ich also leider nicht synchron an zwei Rechner das Update durchführen. Was soll’s, wird halt erst mal das Z50 aktualisiert. Ich nehme eins direkt vorweg: Es war die stressfreieste Installation eines Betriebssystems über eine vorhandene, ältere Version, die ich bei Windows jemals erlebt habe. Ich erwähne das schon jetzt, um interessierten Lesern die Angst zu nehmen. Vielleicht bin ich da aus meiner Zeit als Admin ein gebranntes Kind, aber ich bin normalerweise ein Freund von kompletten Neuinstallationen bei solchen Umstellungen des Betriebssystems. In diesem Fall aber wollte ich dem Upgrade von laufenden Systemen mit entsprechend vielen installierten Programmen einfach mal wieder eine Chance geben … und es klappte hervorragend.
Der Titel sagt es ja schon, das Upgrade verlangt einem viel Geduld ab. Selbst auf einem Rechner mit überdurchschnittlicher Performance muss man mit 2 – 3 Stunden Aufwand rechnen, bis Windows 10 den Nutzer mit einem freundlichen „Es kann losgehen!“ begrüßt. Aber das machte in dem Fall nichts. Updates laufen ja meistens auch von alleine, und so ließ ich den Rechner zwischendurch einfach stehen. Es war übrigens sehr spannend mitzubekommen, wie auf Facebook, besonders in der Windows 10 Gruppe, viele Leute ebenfalls über den Fortschritt ihrer Updates und dabei ggf. aufgetretener Probleme berichteten.
Geduld braucht man beim Windows 10 Upgrade/Update aber in besonderer Weise, denn leider gibt es im Verlauf des Updates diverse Stellen, an denen der PC eingefroren scheint und der Nutzer nirgends erkennen kann, ob das Update nun noch weiter läuft, oder schief gegangen ist und sich aufgehängt hat. Das ist ziemlich ungünstig, da an diesen Stellen so mancher ungeduldige Mensch nach Maus bewegen und auf Tastatur rumhämmern wohl irgendwann frustriert den Neustart-Knopf drückt und damit das Update nicht nur ruiniert sondern auch gleich seinen PC potentiell nicht mehr starten lässt. Auf Facebook gab es unzählige Beispiele, wo Leute während des Updates leider genau das getan haben.
Hier mal zwei Bespiele, bei denen selbst ich kurz in Versuchung war, den Reset zu machen:
Nach 25 -3 0 % startet der Rechner neu und verbleibt dann sehr sehr lange im Splashscreen, der normalerweise vor dem Laden des BIOS angezeigt wird.
Nach dem oben erwähnten Neustart geht es zwar weiter, aber der Prozentsatz bleibt mehrmals sehr lange stehen, und überspringt dann gerne mal 10 – 20 %.
Auch nach dem erfolgreichen Update ist nochmal Geduld gefragt. Der Rechner scheint gähnend langsam zu laufen, was aber nur daran liegt, dass Windows 10 nach der Installation noch diverse Apps zu aktualisieren hatte, sowie bereits erste Updates und Bugfixes für Windows 10 bereit standen. Mein Tipp also an alle, die zeitnah auf Windows 10 aktualisieren möchten, aber keine komplette Neuinstallation planen: Bringt Geduld mit, und zwar viel! Lasst Euch von subjektiven „Aufhängern“ des Setup nicht irritieren, sitzt es aus; denn eins ist in meinen Augen bei Windows 10 klar: Das Warten lohnt sich!!!
Armin vom HeiReS-Team
Nachtrag 1: Auf meinem Tablet ist übrigens das Upgrade immer noch nicht freigeschaltet. Anscheinend hat Microsoft hier eine längere Warteschlange mit Ausroll-Schleifen vorgesehen, da ja wie oben erwähnt nach dem Update noch einiges von den Microsoft-Servern heruntergeladen werden muss.
Nachtrag 2: Microsoft hat eine recht übersichtliche Seite mit Fragen rund um das Windows 10 Upgrade zusammengestellt. Wer also noch unsicher ist, Probleme bei Upgrade zu bewältigen hat, oder sonstige Fragen beantwortet haben möchte, soll hier mal reinschauen.
Titelbild CC Sebstian Becker