Referenz 2025 – Umsetzung barrierefreier eBooks – Branche Verlag

Wie HeiReS digitale Publikationen inklusiv, effizient und zukunftssicher gestaltet

2 Barrierefreie ePubs von der Firma HeiReS "Digitale Barrierefreiheit für alle!" und "Gemeinsam für Inklusion"

Die Herausforderung

Digitale Publikationen wie eBooks sind ein zentraler Bestandteil der Kommunikation und Wissensvermittlung bei HeiReS. Doch Barrierefreiheit in eBooks ist alles andere als trivial, sie hängt stark vom gewählten Format ab, erfordert technisches Wissen, saubere Strukturen und konsequente Qualitätskontrollen.

Hinzu kam: Die Anforderungen an barrierefreie Dokumente unterscheiden sich deutlich von klassischen Layoutprozessen. Fehlende semantische Struktur, unbeschriftete Grafiken oder falsch exportierte Inhalte führen schnell dazu, dass wichtige Informationen für Screenreader unzugänglich werden.

HeiReS stellte sich dieser Herausforderung mit dem Ziel, eigene eBooks professionell, normgerecht und mit reproduzierbarem Workflow barrierefrei zu gestalten, als Kompetenzbeweis und als praktischen Beitrag zu mehr digitaler Inklusion.

Die Lösung

Klare Formatstrategie

Problem: Barrierefreiheit hängt stark vom Dateiformat ab.
Lösung: HeiReS legte sich bewusst auf PDF und EPUB 3 als Hauptformate fest. Beide Formate sind international anerkannte Standards für barrierefreie digitale Publikationen. Damit war der Rahmen für ein zukunftssicheres und lesefreundliches Publishing gesetzt.

Wissen gezielt aufbauen

Problem: Es fehlte zunächst an praktischem Know-how, wie barrierefreie eBooks tatsächlich erstellt werden.
Lösung: Von Grundlagen der PDF/UA-Norm bis zur semantischen EPUB-Struktur, eignete sich das Team durch systematisches Lernen das nötige Wissen an. Interne Workshops, Fachliteratur und intensives Ausprobieren mit Tools wie InDesign, Acrobat und Calibre führten zu einem fundierten Verständnis.

Struktur von Anfang an mitdenken

Problem: Eine saubere Dokumentstruktur entsteht nicht automatisch.
Lösung: Bereits beim Erstellen der Inhalte in z. B. Microsoft Word wurde auf eine klare Überschriftenhierarchie, saubere Absatzformate, Listen, Tabellen und Alternativtexte geachtet. Diese Vorarbeit bildet heute das Fundament jedes barrierefreien Dokuments.

Alternativtexte für visuelle Inhalte

Problem: Bilder, Grafiken und Diagramme sind oft zentral, aber ohne Beschreibung nicht zugänglich.
Lösung: Für alle informativen visuellen Elemente wurden sinnvolle Alternativtexte formuliert, diese sind prägnant, beschreibend und inhaltlich relevant. Dabei wurde genau unterschieden zwischen informativen, dekorativen und funktionalen Bildern.

Prüfprozess professionalisieren

Problem: Barrierefreiheit lässt sich nicht allein automatisiert prüfen, Screenreader-Tests sind aber aufwendig.
Lösung: HeiReS entwickelte eigene Checklisten und kombinierte automatisierte Prüfverfahren (PAC 2024, Ace by DAISY) mit manuellen Screenreader-Tests (NVDA, VoiceOver). Dadurch entstand ein hybrider Testprozess mit hoher Zuverlässigkeit.

Frühzeitige Integration in den Workflow

Problem: Nachbesserungen am Ende des Prozesses sind teuer und ineffizient.
Lösung: Barrierefreiheit wurde von Beginn an in den Workflow integriert. Angefangen beim Schreiben über das Layouten und Strukturieren. So wurde sie Teil des kreativen Prozesses, nicht nur ein nachträgliches Korrekturziel.

Der Weg dorthin

Der Weg zur barrierefreien eBook-Produktion bei HeiReS war ein Lern- und Entwicklungsprozess, der Schritt für Schritt professionalisiert wurde.

Schritt 1: Vorbereitung der Inhalte

Bevor Layout oder Design beginnen, werden alle Inhalte in Programmen wie Microsoft Word so gut wie möglich vorbereitet, dass sie bereits semantisch strukturiert sind:

  • konsistente Überschriftenhierarchie (H1–H3)
  • Listen und Tabellen mit korrekter Formatierung
  • sinnvolle Alternativtexte für Bilder
  • Vermeidung leerer Absätze oder überflüssiger Formatierungen

Diese Vorbereitung erleichtert später nicht nur den Export nach InDesign, sondern sichert die logische Lesereihenfolge und maschinenlesbare Struktur von Anfang an.

Schritt 2: In der Layoutphase trifft Gestaltung auf Struktur

In Adobe InDesign wird das Layout professionell aufgebaut. Hier achtet HeiReS auf:

  • konsequente Verwendung von Absatz- und Zeichenformaten
  • keine rein visuellen Hervorhebungen ohne semantische Bedeutung
  • klare, kontrastreiche Gestaltung und gute Lesbarkeit
  • Verwendung des InDesign-Tagging-Features, um Barrierefreiheitsinformationen beim Export zu erhalten

Das Ziel: ein attraktives, aber technisch sauberes Layout.

Schritt 3: Die Grundlage für Barrierefreiheit liegt im Export

Schon beim Export aus InDesign wird die Barrierefreiheit aktiv mitgedacht:

  • Tags aktivieren, um Strukturen in PDF oder EPUB zu übernehmen
  • Lesereihenfolge prüfen
  • Alternativtexte übernehmen
  • Metadaten (Titel, Sprache) korrekt eintragen

So entstehen PDFs und EPUBs, die bereits zu großen Teilen barrierefrei sind.

Schritt 4: Nachbereitung in Acrobat Pro und Calibre

In der Nachbearbeitung werden Details überprüft und korrigiert:

  • Kontrolle der Tags und Lesereihenfolge
  • Überprüfung der Überschriftenhierarchie
  • Korrektur oder Ergänzung fehlender Alternativtexte
  • Navigationselemente (Inhaltsverzeichnis, Sprungmarken) anpassen
  • Entfernen überflüssiger oder redundanter Tags

Durch Calibre wird das EPUB 3 zusätzlich technisch validiert und an Reader-Anforderungen angepasst.

Schritt 5: Automatisiertes Testen

Mit Tools wie PAC 2024 (für PDF/UA) und Ace by DAISY (für EPUB 3) prüft HeiReS automatisch:

  • Struktur-Tags
  • Alternativtexte
  • Kontraste und Farbdefinitionen
  • Metadaten und Sprachangaben
  • Einhaltung der relevanten Normen

Diese Tools liefern reproduzierbare Prüfberichte als Grundlage für interne Qualitätssicherung.

Schritt 6: Manuelles Testen

Zum Abschluss folgt die manuelle Kontrolle mit Screenreadern wie NVDA (Windows) und VoiceOver (macOS). Dabei wird überprüft:

  • Ist die Lesereihenfolge nachvollziehbar?
  • Werden Überschriften korrekt angesagt?
  • Funktionieren Links und Inhaltsverzeichnisse?
  • Sind Bilder und Diagramme sinnvoll beschrieben?

Erst wenn die Dokumente auch in der realen Nutzung überzeugen, gelten sie als barrierefrei.

Der Nutzen für HeiReS

  • Rechtssicherheit durch Einhaltung der PDF/UA- und EPUB-Standards
  • Positive Außendarstellung als glaubwürdige Expertin für digitale Inklusion
  • IAAP-Mitgliedschaft unterstreicht Fachkompetenz im Bereich Barrierefreiheit
  • Mehr Schulungen und Projekte durch die wachsende Nachfrage nach Expertise
  • Größere Reichweite dank barrierefreier Publikationen für alle Zielgruppen
  • Höhere Effizienz und Qualität im internen Publishing-Prozess
  • Wettbewerbsvorteil durch gelebte Inklusion und Nachhaltigkeit

HeiReS hat es geschafft, Barrierefreiheit im eBook-Bereich systematisch, praxisnah und mit messbarem Erfolg umzusetzen.
Durch kluge Workflows, fundiertes Wissen und den Mut zum Lernen entstand ein Prozess, der sowohl effizient als auch vorbildlich ist und der zeigt, wie digitale Inklusion auch im Publishing alltagstauglich funktioniert.

Jahr: 2021-25

Leistungen:

  • Technisches Konzept
  • Vorbereitung der Inhalte
  • Gestaltung und Struktur
  • Barrierefreie Erstellung
  • Automatisiertes und manuelles Testen

Brache: Verlag

Verwendete Technologie:

  • Microsoft Word
  • Indesign
  • Photoshop
  • Acrobat Pro
  • Ace by Daisy
  • PAC 2024
  • NVDA/VoiceOver

Interesse an barrierefreien Publikationen für Sie?
Wir helfen gerne!
0351-65615776 | info@heires.net

Frau sitzt mit einem barrierfreien eBook in einem hellen Büro und liest es