Barrierefreiheit Top 5 Irrtümer und deren Richtigstellung

Die Top 5 Irrtümer zu digitaler Barrierefreiheit

Betrifft mich nicht! Brauch ich nicht! Lohnt sich nicht! Haben wir schon! Zu kompliziert und zu teuer!

Hand auf’s Herz: Welchem dieser TOP 5 Irrtümer sind Sie auch schon unterlegen? Oder bei welchem fühlen Sie sich gar erwischt, weil Sie das Argument vielleicht sogar als Entschuldigung für fehlende Barrierefreiheit in ihren IT-Lösungen benutzt haben?

Wir bei HeiReS mussten es leider in der Vergangenheit oft erleben, dass diese auf Irrtümern basierende Entschuldigungen vorgebracht wurden, wenn wir das Thema fehlende Barrierefreiheit in Kundenprojekten angesprochen haben.

Zum Glück konnten wir meistens mit validen Argumenten und Aufklärung diese Irrtümer aus dem Weg räumen. Und damit den ersten Schritt zu inklusiven Software-Lösungen schaffen.

Betrifft mich nicht

Die 5 Fakten zur Aufklärung der Irrtümer

1. Alle Menschen sind von Barrieren im digitalen Leben betroffen.

Einschränkungen, die Einfluss auf die Nutzung von interaktiven Systemen haben, fangen im Kleinen an, damit meinen wir vermeintlich „kleine“ Einschränkungen. Ca. 10 % aller Männer leiden an Farbsehschwächen. Ca. 35 % der Deutschen sind dauerhaft auf eine Sehhilfe angewiesen. Das sind nur zwei Beispiele, die Einfluss auf die Nutzung von digitalen Lösungen haben und daher in Design und Entwicklung berücksichtigt werden sollten.

2. Digitale Lösungen aller Art sollten barrierefrei zugänglich sein.

Gerade bei kommerziell ausgerichteten digitalen Lösungen kommt es darauf an, möglichst viele potentielle Kunden zu erreichen. Der logische Umkehrschluss ist, keine Zielgruppen auszuschließen, die sonst ggf. zum Wettbewerb wechseln oder diesen vorziehen könnten. Unabhängig von rein wirtschaftlichen Aspekten kann sich zukünftig niemand mehr vor Barrierefreiheit verschließen. Dank EU- und bundesweiter Gesetzesvorgaben werden Barrierefreiheit und die Ermöglichung der Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt verpflichtend. Diese zu ignorieren kann empfindliche Strafen und Schäden zur Folge haben.

3. Barrierefreiheit lohnt sich für Unternehmen und Institutionen.

Die Frage, ob sich etwas „lohnt“, hängt eng mit der Frage zusammen, mit welcher Motivation man ein Unternehmen, eine Plattform, ein digitales System oder Software generell herstellt oder vertreibt.  Wirtschaftliche und rechtliche Aspekte mal ganz außen vor gelassen, sagt ein proaktiver Umgang mit Teilhabe auch viel über die soziale Verantwortung eines Unternehmens aus. Der Umkehrschluss von Barrierefreiheit ist offen ausgesprochen das Ausschließen von Menschen mit Einschränkungen, wessen sich gewiss eigentlich niemand bewusst schuldig machen möchte.

4. Nur die wenigsten IT-Lösungen sind barrierefrei umgesetzt.

Es mag ernüchternd klingen, aber die wenigsten digitalen Lösungen, die vermeintlich barrierefrei gestaltet wurden, sind es tatsächlich. Das liegt oft nicht am Willen der Betreiber oder an technologischen Möglichkeiten. Gründe sind vielmehr einfach fehlende Sensibilität und Kompetenz über Umfang und Tragweite des ganzen Themas. So scheitern z. B. viele Webseiten, die mit angeblich barrierefreien Baukasten-Systemen entwickelt worden, dennoch am BITV Test oder an einer Experten-Prüfung.

5. Barrierefreiheit ist mit überschaubaren Aufwand machbar.

Kennt man die Möglichkeiten gestaltungs- und entwicklungstechnisch Barrierefreiheit zu ermöglichen und verfügt über entsprechende Kompetenzen in der Umsetzung, ist ein pragmatischer und effizienter Weg dorthin oftmals überraschend schnell und kostengünstig machbar. Bei Barrierefreiheit bzw. deren Ermöglichung geht es nämlich meistens nicht darum, komplett neue Wege gehen oder neue Technologien etablieren zu müssen. In den meisten aktuellen Systemen und Lösungen sind alle Möglichkeiten vorhanden, sie müssen nur entsprechend eingesetzt werden.

Die 5 Schritte zu mehr digitaler Barrierefreiheit

Schritt 1: Wissen & Planung

Die Planung und Fachwissen zu Barrierefreiheit in IT-Projekten sind essenziell. Sie fördern Inklusion, erweitern die potenzielle Nutzerbasis und verhindern rechtliche Konflikte. Barrierefreie Gestaltung verbessert die Benutzererfahrung insgesamt und trägt zu ethisch verantwortlicher Technologieentwicklung bei.

Schritt 2: Gestaltung

Typografie, Farbwahl und Layout sind Schlüsselkomponenten um die Textverständlichkeit, Kontraste und Navigation zu verbessern. Damit wird auch eine zugängliche und inklusive Online-Erfahrung  gewährleistet.

Schritt 3: Inhalte & Sprache

Inhalte wie Videos, Audiodateien und Bilder sollten in IT-Projekten barrierefrei sein. Dadurch wird  sichergestellt, dass Informationen für alle Nutzer zugänglich sind. Das wird durch Untertitel, Transkriptionen, Beschreibungen und alternative Texte sowie Leichte Sprache erreicht.

Schritt 4: Umsetzung

Die Umsetzung von barrierefreien Funktionen und die Integration von Assistenztechnologien sind wichtige Schritte. Dies kann beispielsweise die Möglichkeit zur Vergrößerung von Texten, Tastaturbedienung und VoiceOver-Unterstützung für mobile Apps umfassen.

Schritt 5: Prüfung

Das Testen von Webseiten und Software nach den 98 BITV-Kriterien ist entscheidend, damit sie für alle gängigen Standards zugänglich sind und auch den gesetzlichen Barrierefreiheitsanforderungen entsprechen.

Kostenlose Erstberatung

Sie interessieren sich für eine kostenlose Erstberatung zum Thema digitale Barrierefreiheit? Lassen Sie uns in einem gemeinsamen Gespräch klären, wie wir Sie ideal unterstützen können.

Digitale Barrierefreiheit zu etablieren ist immer verbunden mit individueller Beratung, so individuell wie Ihre IT-Lösungen. Nehmen Sie noch heute mit uns Kontakt auf und vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenloses Erst-Gespräch mit unseren Experten.

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